Sonntag, 29. Mai 2016
On 04:19 by Leon Wilken No comments
Reisebericht Ghana
Besuch bei Leon und Rundreise Nummer 2
Fortsetzung....
24.03.2016
Gegen 05.30 Uhr ging Leon duschen; ich folgte ihm
anschließend. Im Halbdunkel sah ich noch einige der Arbeiter bei ihrer
Morgenzeremonie in Richtung Osten. Gegen 06.00 Uhr begann Leon das heutige
Frühstück zuzubereiten. Es gab Eggbred wie geplant. Um 07.00 Uhr war Guide mit
dem MotorKing bereit und wir fuhren ca. 16 km bis zum Black Volta, um die Hippos
zu bestaunen. Gott sei Dank hatte der Guide uns schon Schwimmwesten überreicht,
die wir als Sitzkissen nutzen konnten und den Muskelkater an den Po-Muskeln
nicht so stark wahrnahmen. Nach ca. 1/2 h erreichten wir den Fluss Black Volta.
Wir liefen noch einige Meter und stiegen dann in ein Kanuboot. Schon am Ufer
machte der Guide uns darauf aufmerksam, dass die Hippos schon in Sichtweite
waren. Nach 300m Kanufahrt konnten wir 5 Hippos in regelmäßigen Abständen
auftauchen sehen. Die Tiere kamen immer 20-30cm aus dem Wasser; es war somit
leider immer nur ein Bruchteil des ca. 2t schweren Tieres zu sehen. Wir machten
zuerst am östlichen Ufer des Black Volta (Ghana) halt und bestaunten und
fotografierten immer wieder die Hippos, wenn sie alle paar Minuten wieder aus
dem Wasser kamen. Dabei hatten wir einen Abstand von 20-30 m. Danach
betrachteten wir die Tiere von der anderen Flußseite (Burkina Faso) und
betraten das andere Land, wo die Hippos nachts ca. 40kg Grünzeug pro Tier zu
sich nahmen. Nach ca. 2Std. fuhren wir wieder zurück zum Startpunkt und von
dort mit dem Motorking wieder zurück zur Lodge. Nach dem Packen ging es mit dem
Motorking zurück nach Wechiau. In Wechiau ging es glücklicherweise mit dem
TroTro weiter; wir hatten jetzt ca. 70km mit dem Motorking zurückgelegt und
werden dieses Gefährt nicht so schnell wieder vergessen. In einem TroTro ging
es dann über schlechte Straßen nach Wa, der nördlichsten Station unserer Reise.
In Wa begaben wir uns zur Bus-Station von Metro Mass; leider waren jedoch alle
Busse in Richtung Kumasi schon gestartet. Auch bei der, in der Nähe
befindlichen Station von OA und weiteren Bussen, gab es aufgrund der begonnen
Ferien keine freien Plätze. Nach ca. 1h beschlossen, wir mit dem Taxi zur
Station des VIP-Busses zu fahren. Bei der VIP-Bus-Station angekommen, erhielten
wir die Nachricht, dass hier noch freie Plätze in Richtung Kumasi zu haben
waren. Leider fuhren alle Busse von VIP in verschiedene Richtung alle um 17.00
Uhr los. Somit begaben wir uns zunächst in den Schatten und erholten uns ein
wenig. Wir waren glücklich, überhaupt einen Bus in Richtung Kumasi ergattert zu
haben; jedoch dauerte es noch 4 h bis der Bus startete. In der Zwischenzeit
erkundeten wir die Umgebung der Bus-Station. Alina und Leon kauften warme
Kochbananen, Yam und Obst. Ich schaute mir die Shops und Stände in der Nähe an;
kaufte Getränke und Waschpulver. Wir aßen gemeinsam die Köstlichkeiten von den
Straßenlokalen; anschließend besuchten wir noch die Toiletten-Anlagen im
Umfeld. Die Toiletten für Männer bestanden aus einer Pinkelrinne mit
umliegender Mauer. Unser weiblicher Anteil wurde zu einer etwas entferneten
Anlage begleitet, wo schon das Personal mit Mundschutz ausgestattet am putzen war
und die Maden herumspazierten. Um 16.30 Uhr konnten wir - wie angekündigt die
Busse besteigen; vorher hatten wir die Rucksäcke im Unterbau des Buses
verstaut. Die Fahrt mit dem VIP-Bus von Wa nach Kumasi kostete incl. Koffer
genau 50 ghC (ca. 12 €). Beim Besteigen des Busses trauten wir unseren Augen
kaum; der Bus war klimatisiert, hatte nur 30 Plätze (alles Liegesitze) und
sogar TV mit ghanaischen Filmen im Cockpit. Um 17.15 Uhr startete der Bus fast
pünktlich. Nachdem wir Wa verlassen hatten, döste ich ein. Zwischendurch
schaute ich mir das TV-Programm an. Um ca. 21.30 Uhr machten wir eine kurze
Pause. Mika hatte bei der Kälte Fieber bekommen und wir tauschten die Plätze,
da die letzte Reihe leider ihre Sitze nicht in Liegeposition bringen konnten.
Anja bedeckte Mika noch mit Vorhängen, die in den Borten gefunden wurden, damit
Mika ein wenig schlafen konnte. In der Nacht rasten wir durch Dörfer und Städte
von Wa nach Kumasi; nach 650km und 7
Std. Fahrt kamen wir um ca. 0.30 Uhr in Kumasi an. Der Bus musste zwischendurch
geflogen sein, um die Strecke in dieser kurzen Zeit zurückgelegt zu haben. Wir
suchten uns ein Taxi, welches uns zu Daddys Lodge, in der wir schon eine Nacht
verbracht hatte brachte. Da der Taxifahrer mal wieder den Weg nicht kannte,
lenkte uns Leon auch bei Nacht sicher durch Kumasi. Nach kurzem Klopfen an der
Tür wurde uns geöffnet; wir hatte unsere späte Anreise schon telefonisch
übermittelt. Gegen 02.00 Uhr schliefen wir ein.
25.03.2015
Wir schliefen und dösten bis ca. 09.00 Uhr. Heute war
ein Tag der Erholung und Wäsche, da wir erstmalig 2 Übernachtungen an einem Ort
geplant hatten. Wir durchstöberten unsere Rucksäcke und suchten alle Klamotten
heraus, die gewaschen werden sollten, damit wir den Rest der Reise genug
Unterwäsche etc. dabei hatten. Das in Wa gekaufte Waschmittel wurde bei der
Wäsche mit Eimer und Waschbecken herangezogen. Anschließend hingen viele
T-Shirts, Blusen, Unterhosen und Handtücher an der Wäscheleine. Wir erholten
uns von den anstrengenden Tagen. Am Nachmittag gingen Leon, Anja und ich auf
den Kumasi-Market, es soll der größte Markt in Westafrika sein und eine Fläche
von 50 Fußballfeldern einnehmen. Dabei waren im Innenbereich immer Container
(kurze) in Reihen aufgestellt; die Gänge waren ca. 3 m breit. Vor den
geöffneten Container waren Verkaufstische etc. aufgestellt, so das als
Durchgang ca. 1 m übrig blieb. Aufgrund
der Enge der Gänge hatte man am Anfang ein ungutes Gefühl, ob nicht
Taschendiebe unter den Besuchern waren. Mit zunehmender Aufenthaltsdauer wich
jedoch dieses Gefühl. Die Verkäufer waren nie aufdringlich, wenn man Interesse
an einer Ware zeigte. Unter den Ständen waren auch Schumacher, die direkt vor
Ort Schuhe herstellte und Schneider die den beim anderen Händler erworbenen
Stoff zu Kleidungsstücken passgenau herstellten. Alles andere erdenkliche vom
Fleisch, Fisch, Obst und Gemüse, bis Klamotten, Schmuck und elektro. Geräte
konnten erworben werden. Anja kaufte sich eine Bluse und 2 Armbänder. Nach ca.
2h. gingen wir aufgrund der Hitze wieder zurück zu Daddys Lodge. Mika hatte
geschlafen und Alina hatte gewaschen und geduscht. Wir saßen zusammen und
besprachen die Planung für den restlichen Tag. In der folgenden Nacht teilten
wir das 6-Personen-Zimmer noch mit einem anderen Bewohner; er war ein
Niederländer aus Alkmer (Name Bas) und war während seiner Masterarbeit 3 Monate
in Ghana. Die Arbeit beschäftigte sich mit der Ernte und Verarbeitung von
Kakao-Bohnen. Die Verständigung auf Deutsch und Englisch war sehr gut; er
zeigte mir auch sehr viele Fotos zum Thema auf seinem Smartphone. Es gibt in
Ghana 5 große Anbaugebiete; alle sind im Südwesten gelegen. Abends aßen wir im
Hause unser Abendessen. Es gab Reis mit Gemüse und Chicken oder nur
vegetarisch. Alina begann bei Leon wieder Dread-Locks zu kreieren. Da das
Club-Bier mich sehr müde machte, legte ich mich schon um 20.30 Uhr aufs Bett
und wachte nur kurz wieder auf, um die Zähne zu putzen.
26.03.2016:
Um 05.30 Uhr klingelte mal wieder der Wecker und ich
duschte zuerst; anschließend Leon und Anja. Ich bestellte wieder
unterschiedliche Frühstücks-Konstellationen u.a. Porriage (warmes Müsli). Um
07.00 Uhr war das Frühstück fertig. Unsere Rucksäcke hatten wir schon gepackt
und heruntergetragen. Bas war schon um 05.00 Uhr aufgestanden und hatte unser
Zimmer fast geräuschlos verlassen. Nachdem wir unser Frühstück bezahlt hatten,
brachte uns ein Taxi zur Metro Mass-Station. Dort herrschte wieder ein reges
Treiben. Die Plätze für den nächsten Bus nach Cape Coast waren schon alle
besetzt und der Bus war nicht zu sehen, als wir schon über 1h dort gestanden
hatten. Plötzlich sprach uns eine Frau an und fragte, ob wir uns an einer
TroTro-Fahrt beteiligen möchten. Sie besorgte ein relativ neues TroTro und wir
stiegen auf der anderen Straßenseite bei einer Tankstelle ein. Sofort war das
Fahrzeug voll und wir konnten starten. Die Fahrt war relativ bequem. Nur hatte
ich nach ca. 2h wieder Probleme mit meinen Knien. Sie schmerzten, weil sie
immer auf die Vorderreihe drückten. Zwischendurch bemerkten wir, dass der
Fahrer vor den Speed-Bumbs kaum noch abbremste und wir über jeden Buckel mit
überhöhter Geschwindigkeit fuhren. Dann stoppte der Fahrer bei einer
Miniwerkstatt am Straßenrand. Ein Monteur prüfte die Vorderbremsen und stellte
fest, dass die Bremsbeläge abgefahren waren. Der Fahrer hatte natürlich
Ersatzteile dabei und schon ging der Wechsel der Bremsbeläge los. Wir
brauchten nicht einmal aus dem Bus zu
steigen. Da der Wagenheber das Fahrzeug nicht mehr hoch genug anheben konnte,
wurde beim Wagenheber auch noch Öl nachgefüllt (schlapp über!). Dann wurden die
Bremsbeläge links und rechts in kürzester Zeit getauscht. Nach 4-5 Stunden
erreichten wir CapeCoast. Den Weg innerhalb der Stadt legten wir zu Fuß zurück.
Zwischendurch haben wir noch 2000ghC von meiner Kreditkarte ab, da bei Leons
Karte das Limit erreicht war. Es hatte sich also gelohnt, dass ich auch den PIN
für meine Kreditkarte zum Abheben von Bargeld im Ausland bereit hatte. In der
Stadt wurde Leon immer wieder von Bekannten begrüßt. Irgendwann trafen wir
Bobo; mit Bobo gingen wir in eine kleine Bar (Name: Tel Aviv) am Ost-Strand.
Vom Dach der Bar war das Treiben am Strand, der Fischer, der Vögel und der
Kinder gut zu sehen. Wir tranken Cola und erholten uns ein wenig vom Tag. Dann
kamen noch zwei weitere Bekannte von Leon vorbei. Einer der beiden Bekannten
(Sunshine) hatte eine kleines Straßenlokal (Shelter und 2-er Gasherd), wo es
anschließend Yam mit Gemüse gab. Er kaufte die Zutaten frisch vom Markt ein und
begann zu kochen. In der Zeit des Kochens waren wir noch wieder unterwegs in
Cape und kauften noch Stoff für ein Hemd und ein Kleid für Alina ein. Nach dem
Essen (es war ein wenig scharf; aber super lecker) verabschiedeten wir uns und
fuhren mit dem Taxi/TroTro/Taxi nach Ayensudo. Dort hatten wir im Alberta
Palace eine Nacht reserviert. Uns wurde ein Bungalow am Ende der Kette
angewiesen; leider ohne Klimaanlage und mit vielen Ameisen, die jedoch umgehend
entfernt wurden. Äußerlich sah der Bungalow gut aus; aber er war überaltert und
die Notstromersatzanlage stand direkt hinter dem Haus. Nach der Übergabe
duschten wir zunächst und sahen uns im Umfeld ein wenig um. Nachdem sich alle
ein wenig erholt hatten, tranken wir im Neben-Hotel (Kosa Beach) kühle
Getränke, spielten Mühle und unterhielten uns. Gegen 22.00 Uhr gingen wir ins
Bett.
27.03.2016:
Als wir gegen 06.00 Uhr aufwachten hatte Mika starke
Lungen-Schmerzen. Anja gab ihm eine IBU-Profen 600 und der Tag sollte für Mika
ein wenig ruhiger ablaufen. Die letzten Tage waren für Mika und die Anderen
körperlich doch sehr anstrengend gewesen. Anja ging es gut; Leon hatte sich gut
von der Erkältung am Anfang erholt; Alina hatte ein wenig Sonnenbrand, aber war
schon schön braun geworden. Mika schwächelte am meisten; aber biss sich immer
wieder durch. Wir hatten für Mika schon fast einen Besuch beim Arzt geplant,
aber dann ging es ihm doch wieder besser. Ich hatte aufgrund des Schwitzens
einige dicke Pickel bekommen und mein Knie schmerzte noch ein wenig, durch das
viele TroTro-Fahren. Vor dem Frühstück sprangen wir noch schnell in den
Atlantik; Wassertemperatur ca. 25 Grad. Anschließend frühstückten wir im
Alberta Palace; es gab 3x PanCake, 2x Sandwich mit Tee und Saft (90ghC). Nach
dem Frühstück gingen Leon und ich zum Nachbarhotel (Kosa Beach), wo wir die
nächsten 2 Tage/Nächte verbringen wollten. Das niederländische Besitzer-Ehepaar
erkannte Leon an der Stimme. Uns wurden zwei schöne Rundbau-Viertel im
afrikanischen Stil zugeteilt. Zurück im Alberta Palace packten wir unsere
Sachen und brachten einen Großteil der Rucksäcke zum Kosa Beach gleich nebenan.
Der Weg war keine 200m lang. Das Kosa Beach war im Vergleich zum Alberta Palace
in landestypischen kleinen Rundhütten aufgebaut. Auch die Dusche und die
Toiletten waren in einem separaten kleinen Haus untergebracht. Die Hütten
wurden letztes Jahr von Bobo und Sunshine (Leons Bekannte) landestypisch bunt
bemalt. Ein großes offenes Gebäude (wie ein Heuschober) diente als Restaurant
und Rezeption. Wir beschlossen, dass Anja und Mika bis ca. 13.00 Uhr im Alberta
P. bleiben konnten und dann ins Kosa wechselten, da die Bungalows noch gereinigt
wurden. Leon, Alina und ich liefen ca. 1km zum nächsten Taxi-Stand. Unterwegs
trafen wir im Twitter Guesthouse noch einen weiteren Bekannten von Leon, der
mit seinem Eltern dort ein paar Tage Urlaub machte. Wir beschlossen daraufhin
das Abendessen im Twitter einzunehmen, um vielleicht noch weiter zu quatschen.
Mit dem Taxi ging es bis Ayensudo Junction; mit dem TroTro bis Komenda Junction
und dann mit dem Taxi bis nach Komenda. Die letzten ca. 300m liefen wir
zwischen den Gebäuden des Ortes bis zum Gebäude von AIM. Alles war etwas anders
als man sich es von Fotos und Erzählungen in seiner Vorstellung im Kopf hatte.
Nur die Veranda war genauso. Nachdem Leon von Sharifa einen Schlüssel geholt
hatte. tranken wir in der kleinen Küche etwas Wasser und testeten die
eingefrorenen Ostereier, denn heute war ja Ostersonntag. Irgendwann gingen wir
zum Zimmer von Leon und Friedjof. Es befand sich in einem Nachbargebäude; Größe
ca. 3 x 2,5m². Die Betten nahmen ca. 3/4
des Raumes ein. Leon packte unsere 4 Koffer, die wir ja in Komenda abgestellt
hatten, voll mit Dingen, die er nach Deutschland gebracht haben wollte. Auch
eine Trommel war dabei. Viele Dinge, die er mitgenommen hatte, aber eigentlich
nicht brauchte und Sachen, die er in Komenda gefertigt oder gekauft hatte. Alle
4 Koffer waren irgendwann voll. Wir tranken noch etwas und gingen dann voll
bepackt zum Taxi-Stand. Dort mussten wir lange auf ein freies Taxi warten, weil
alle Taxis aufgrund des Endes des Ostergottesdienstes belegt waren. Nachdem wir
endlich ein Taxi gefunden hatte, fuhren wir zurück nach Komenda Junction. Nach
dem Umsteigen ins TroTro ging die Fahrt weiter nach Ayensudo Junction. Dort
kauften wir noch etwas für das Mittagessen und fuhren mit dem Taxi zum Kosa
Beach. Anja und Mika waren schon umgesiedelt; wir deponierten die Koffer, aßen
das Mittagessen und sprangen zur Abkühlung ins Meer. Unter den Palmen saßen wir
noch kurz zusammen, dann haben Anja und Alina noch gewaschen. Gegen 18.00 Uhr
gingen wir zum Twitter (5 min entfernt) und verzehrten das bestellte Abendessen
(4x Reis mit Gemüse und 1x Reis mit Chicken und Gemüse). Wir saßen noch bis ca.
20.30 Uhr zusammen und unterhielten uns mit der anderen deutschen Familie. Der
Sohn hatte sich in Ghana Land gekauft und baut dort "Moringa" an. Er
will sich in der Nähe von Komenda eine Existenz aufbauen. Nach dem Abendessen
ging es zurück ins Kosa. Dort saßen wir noch kurz zusammen. Gegen 21.30 Uhr
sind wir ins Bett gegangen. Unter dem Moskito-Netz hielt es Anja nicht aus.
Mika lag im 2.Bett in unserem Raum; Alina und Leon hatten ein 2. Viertel der
Rundhütte bezogen.
28.03.2016:
06.00 Uhr aufgestanden und geduscht. Dann am Strand
diese Zeilen geschrieben. Die anderen außer Anja schliefen noch. Frühstück im
Kosa Beach (3x Pane Cake, Müsli und Scambled Eggs). Übernachtung (2 Nächte und
1x Frühstück)=430 ghC. Nachdem Frühstück sind Anja, Leon, Alina und Mika nach
Komenda gefahren. Ich habe mir die Zeit mit Lesen und Relaxen vertrieben. Als
ich mich noch kurz hingelegt hatte, waren die 4 auch schon wieder zurück.
Nachmittags fand am Strand die Easter Beach Party statt; ca. 1000
Personen/Familien und coole Musik. Auch wir sprangen zwischendurch ins Wasser;
aber auch hier waren die Wellen teilweise so stark, dass man umgerissen wurde,
weil das Wasser den Sand um die Füße herum wegspülte. Auch reines Schwimmen war
nur in Ansätzen möglich. Die Ghanaer feiert noch bis in die Dunkelheit und
wurden mit Taxis wieder zurück nach Ayensudo Junction gebracht. Abends sind wie
wieder zum Abendessen zum Twitter gelaufen. Es gab Reis/Yam und Gemüse; alles
lecker und vegetarisch. Ich konnte mir nach dem
Essen noch die Gäste-Zimmer im Twitter anschauen; die Besitzer waren
sehr freundlich. Dann gingen wir zurück zum Kosa. Mika legte sich schnell ins
Bett. Wir anderen tranken noch etwas in der Bar und gingen gegen 21.30 Uhr
schlafen.
29.03.2016:
Heute klingelte der Wecker wieder um 05.30 Uhr. Zuerst
bin wieder ich zum Duschen gegangen; anschließend Anja. Nachdem wir alles
zusammengepackt hatten, gab es noch ein kleines Frühstück mit frischer Ananas,
Keksen und Saft. Ich bezahlte die letzte offene Rechnung und bestellte ein
Taxi. Der Taxifahrer saß - zu meiner Verwunderung - schon hinter mir. Wir
packten alles ins Taxi (Koffer, Rücksäcke, volle Beladung) und fuhren nach Ayensudo
Junction. Dort versuchten wir ein TroTro nach Cape Coast zu bekommen. Da wir
zunächst keinen Erfolg hatten, bat sich ein Taxifahrer an, uns für 25 ghC nach
Cape zu bringen. Unterwegs wurden wir bei zwei Verkehrskontrollen aufgrund der
Überzahl an Personen angehalten; der Fahrer musste seine "driving
license" abgeben und bekam sie, nachdem er dem Polizisten einen gewissen
Betrag zu gesteckt hatte, zurück. Anschließend wollte er von uns noch eine
Nachzahlung, welche Leon jedoch abwies, damit der Fahrer den Fehler nicht noch
einmal begehen würde. In Cape Coast beim Baobab angekommen, stellten wir fest,
dass unsere Zimmer noch nicht bezugsfertig waren. Um 14.00 Uhr sollten wir
zurückkommen; die Koffer konnten wir schon im Baobab oben in einer Rumpel-Kammer
ablegen. Anschließend brachten wir die gekauften Stoffe zum Herren- bzw.
Damenschneider. Alina bestellte sich ein Sommerkleid für Joana und meine Maße
wurden für ein kurzärmeliges Hemd aufgenommen. Am nächsten Morgen sollten die
Kleidungsstücke fertig sein. Jetzt wurde das Castle in Cape besucht. In der
Sklavenburg wurde uns die Geschichte der Sklaverei vorgestellt. Ghana und Cape
waren zurzeit der Sklaverei eine Hochburg im Menschenhandel; aus ganz Afrika
wurden die Schwarzen nach Ghana gebracht, um sie dann nach Amerika zu
verschiffen. Die menschenunwürdigen Zustände in den Zellen wurden uns von einem
Guide näher gebracht; die "Door of no Return" war der letzte Weg,
bevor die Beladung der Schiffe und die Abfahrt nach Amerika begannen.
Alina und Leon gingen dann mit Bless (Kumpel von
Leon), um T-Shirts zu batiken. Wir saßen im Baobab und aßen Tomatensuppe,
Panecake und Fufu mit Pilzen. Gegen 15.00 Uhr kamen Alina und Leon zurück. Die
hatten T-Shirts und Hosen mit afrikanischen Motiven bedruckt.
Nachdem ich mit meiner MasterCard es noch einmal
geschafft hatte, Geld abzuheben, gingen wir zuerst wieder zur Bar "Tel
Aviv", um bei etwas Wind um die Nase eine kühle Cola zu trinken.
Anschließend besuchten wir noch den Mark von Cape. Diese Gegend sollte man laut
Leon nicht unbedingt alleine oder nachts besuchen. In einem kleine
Straßenrestaurant bestellten wir 3x IndoMie und 1x Egg Bred. Da beim
IndoMie-Gereicht auch Tunfisch verarbeitet wurde, aß nur ich meinen Teller
leer. Schade; lecker; aber nicht jedermanns Geschmack. Gegen 18.00 Uhr wurde es
schon wieder langsam dunkelt und wir gingen über den Markt zum Baobab zurück.
Auf der Dachterrasse gab es noch Getränke und Essen für Alina und Leon. Da die
Mücken an diesem Abend sehr früh aufs Zimmer. Zwischendurch war der Strom für
ein paar Stunden weg und wir konnte nur Kerzenlicht unsere Unterhaltung
weiterführen. Dabei trafen wir noch zwei
Deutsch/Spanier, die schon ein paar Urlaubstage in Togo verbracht hatten und jetzt
in Ghana unterwegs waren. Ich berichtete Ihnen von Ayensudo (Kosa Beach;
Twitter, etc.) und auch sonst tauschten wir unsere Erfahrungen aus. Gegen 20.30
Uhr ging ich aufs Zimmer. Es war dort stickig und war; kaum Luftbewegung, da
kein Ventilator lief und auch sonst keine leichte Brise spürbar war. Nachdem
ich aufgrund der Mücken in den Schlafsack gestiegen und auch das Moskito-Netz
heruntergelassen hatte, ging das große Schwitzen los. Alina und Anja kamen ca.
30 Min. später ins Zimmer, als ich fast eingeschlafen war.
30.03.2016:
Um 03.00 Uhr wachte ich auf und merkte, dass Anja
nicht mehr neben mir lag. Ich machte mir schon Sorgen, wo sie wohl sein könnte.
Entführung?? Die anderen waren alle im Tiefschlaf. Einige Minuten später kam
sie zur Tür herein und sagte, dass sie kurz geduscht hatte. Anja schlief dann
wieder ein wenig erfrischt ein. Ich döste jedoch nur noch weiter;
schweißgebadet. Gegen 04.00 Uhr beschloss ich dann die Toilette und Dusche zu
besuchen. Dabei war es immer noch dunkel und ich hoffte, dass mir die am Abend
gesichtete Ratte nicht über den Weg lief. Ein wenig erfrischt, schlief ich
anschließend noch bis 05.30 Uhr weiter, bis der Wecker klingelte. Gegen 06.00
Uhr duschte ich ein 2. Mal; auch die anderen nutzten die Gelegenheit. Wir
packten unsere Koffer und gingen gegen 07.00 Uhr ins Restaurant vom Baobab. Zum
Frühstück bestellten wir Haferflocken mit Milch und Banane, Panecakes, Toast
mit Ei/Tomaten und Käse; dazu Bananen-Shakes und Tee. Um 08.00 Uhr holten Anja
und Alina vom Damenschneider das Kleid ab; dieser kam aufgrund eines Gewitters
verspätet in den Laden. Mein Hemd konnte ich am Vorabend schon abholen. Es
passte gut; nur der Stoff riecht ein wenig nach Erdöl. Der Taxifahrer wartet
während des Frühstücks und auch danach auf uns; er brachte uns dann mit allen
Koffern zur nächsten TroTro-Station. Dort stiegen wir in einen kleinen Bus ein.
Es dauerte jedoch noch über eine Stunde bis der Bus voll war und startete. Bis
wir Accra erreicht hatten dauerte es dann noch ca. 3h. Unterwegs wurde noch
getankt. In Accra stiegen wir im Vorort in ein TroTro um, welches uns zum
Airport bringen sollte. Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens in Accra
überredete der Fahrer uns, irgendwann auszusteigen. Wir mussten dann mit 3
Koffern, einer Sporttasche und 4 Rucksäcken noch ca. 1 km durch die Straßen zum
Airport laufen. Am Airport angekommen, gingen wir durch die 1. Kontrolle. In
einem kleinen Cafe aßen wir zu Mittag. Um ca. 15.00 Uhr starte Leon seine
Heimreise. Er musste noch ca. 5 h fahren, bis er wieder Komenda erreicht hatte.
Er bleibt jetzt noch ca. 5 Monate in Ghana; Ende August wird seinen
Freiwilligendienst in Ghana enden. Der Abschied von Leon war für mich wieder
nicht so easy; die anderen hatten weniger Probleme damit. Leon war vielleicht
froh, dass er jetzt wieder ohne den ganzen Tross in Ghana bleiben kann. Der
Urlaub mit uns war wahrscheinlich auch für ihn sehr interessant und schön; aber
ohne uns kommt er auch gut zurecht. Nach kurzer Zeit war der Check-in-Schalter
geöffnet. Die Schlange war lang. Per Mail hatten wir schon im Vorfeld erfahren,
dass unser Rückflug aufgrund eines Anschlags in Brüssel jetzt über Frankfurt
nach Hamburg geplant war. Nachdem Check In ging es zu weiteren Kontrollen bis zum Terminal 5.
Dort mussten wir noch ca. 2h warten, da die ankommende Maschine Verspätung
hatte. Der Rückflug ging dann nicht direkt nach Frankfurt, sondern über Lome
(Togo), wo wir aufgrund der aus- und einsteigenden Passagiere auch noch fast 2
Stunden Aufenthalt hatten. Während des Fluges gab es dann reichlich
Verpflegung; Getränke, etc. Das Personal und auch die Maschine machten einen
besseren Eindruck wie auf dem Hinflug. Wir versuchten immer wieder ein wenig zu
schlafen und schauten zwischendurch ein paar Filme.
31.03.2016:
Um ca. 07.00 Uhr sind wir in Frankfurt gelandet. Da
der Flug ca. 1h Verspätung hatte und auch weil alle Passagiere ihre
Personalausweise schon am Ausgang der Maschine vorzeigen mussten, erreichten
wir unseren Anschlussflug nach Hamburg nicht mehr. Das Personal von Lufthansa
konnte uns aber schon in dem nächsten Flug nach Hamburg 4 Plätze (leider über
den ganzen Flieger verstreut) reservieren. Die Ankunft in Hamburg war um ca.
10.00 Uhr. Auch unsere Koffer waren sofort da (ich bin der Meinung, dass die
Koffer schon in der 1. Maschine waren, da die Koffer sofort auf dem Band
lagen?!). Nach der Passkontrolle gingen wir direkt zum Ankunftsbereich, wo uns
Regina schon erwartete. Auf der Rückfahrt berichten wir Regina vom Abendteuer
in Ghana. Auch Alinas Rasterzöpfe aus Komenda schockten sie nicht, da sie immer
mit den über WhatsApp ausgetauschten Informationen und Bilder informiert war.
Nach einem mit kurzem Zwischenstopp in Sittensen zum Mittagessen erreichten wir
gegen 14.00 Uhr Edewecht.
Wir waren alle froh wieder in Edewecht angekommen zu
sein; auch wenn es schweinekalt war. Leon wird auch am 16.08.2016 um ca. 08.00
Uhr in Hamburg wieder deutschen Boden betreten. Wir freuen uns schon alle, ihn
wiederzusehen. Ab 01.September wird er eine Ausbildung als Raumausstatter
beginnen.
Jens
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Was ist das hier eigentlich ?
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