Mein Freiwilligendienst in Ghana

Sonntag, 29. Mai 2016

On 04:19 by Leon Wilken   No comments
Reisebericht Ghana
Besuch bei Leon und Rundreise Nummer 2

Fortsetzung....

24.03.2016

Gegen 05.30 Uhr ging Leon duschen; ich folgte ihm anschließend. Im Halbdunkel sah ich noch einige der Arbeiter bei ihrer Morgenzeremonie in Richtung Osten. Gegen 06.00 Uhr begann Leon das heutige Frühstück zuzubereiten. Es gab Eggbred wie geplant. Um 07.00 Uhr war Guide mit dem MotorKing bereit und wir fuhren ca. 16 km bis zum Black Volta, um die Hippos zu bestaunen. Gott sei Dank hatte der Guide uns schon Schwimmwesten überreicht, die wir als Sitzkissen nutzen konnten und den Muskelkater an den Po-Muskeln nicht so stark wahrnahmen. Nach ca. 1/2 h erreichten wir den Fluss Black Volta. Wir liefen noch einige Meter und stiegen dann in ein Kanuboot. Schon am Ufer machte der Guide uns darauf aufmerksam, dass die Hippos schon in Sichtweite waren. Nach 300m Kanufahrt konnten wir 5 Hippos in regelmäßigen Abständen auftauchen sehen. Die Tiere kamen immer 20-30cm aus dem Wasser; es war somit leider immer nur ein Bruchteil des ca. 2t schweren Tieres zu sehen. Wir machten zuerst am östlichen Ufer des Black Volta (Ghana) halt und bestaunten und fotografierten immer wieder die Hippos, wenn sie alle paar Minuten wieder aus dem Wasser kamen. Dabei hatten wir einen Abstand von 20-30 m. Danach betrachteten wir die Tiere von der anderen Flußseite (Burkina Faso) und betraten das andere Land, wo die Hippos nachts ca. 40kg Grünzeug pro Tier zu sich nahmen. Nach ca. 2Std. fuhren wir wieder zurück zum Startpunkt und von dort mit dem Motorking wieder zurück zur Lodge. Nach dem Packen ging es mit dem Motorking zurück nach Wechiau. In Wechiau ging es glücklicherweise mit dem TroTro weiter; wir hatten jetzt ca. 70km mit dem Motorking zurückgelegt und werden dieses Gefährt nicht so schnell wieder vergessen. In einem TroTro ging es dann über schlechte Straßen nach Wa, der nördlichsten Station unserer Reise. In Wa begaben wir uns zur Bus-Station von Metro Mass; leider waren jedoch alle Busse in Richtung Kumasi schon gestartet. Auch bei der, in der Nähe befindlichen Station von OA und weiteren Bussen, gab es aufgrund der begonnen Ferien keine freien Plätze. Nach ca. 1h beschlossen, wir mit dem Taxi zur Station des VIP-Busses zu fahren. Bei der VIP-Bus-Station angekommen, erhielten wir die Nachricht, dass hier noch freie Plätze in Richtung Kumasi zu haben waren. Leider fuhren alle Busse von VIP in verschiedene Richtung alle um 17.00 Uhr los. Somit begaben wir uns zunächst in den Schatten und erholten uns ein wenig. Wir waren glücklich, überhaupt einen Bus in Richtung Kumasi ergattert zu haben; jedoch dauerte es noch 4 h bis der Bus startete. In der Zwischenzeit erkundeten wir die Umgebung der Bus-Station. Alina und Leon kauften warme Kochbananen, Yam und Obst. Ich schaute mir die Shops und Stände in der Nähe an; kaufte Getränke und Waschpulver. Wir aßen gemeinsam die Köstlichkeiten von den Straßenlokalen; anschließend besuchten wir noch die Toiletten-Anlagen im Umfeld. Die Toiletten für Männer bestanden aus einer Pinkelrinne mit umliegender Mauer. Unser weiblicher Anteil wurde zu einer etwas entferneten Anlage begleitet, wo schon das Personal mit Mundschutz ausgestattet am putzen war und die Maden herumspazierten. Um 16.30 Uhr konnten wir - wie angekündigt die Busse besteigen; vorher hatten wir die Rucksäcke im Unterbau des Buses verstaut. Die Fahrt mit dem VIP-Bus von Wa nach Kumasi kostete incl. Koffer genau 50 ghC (ca. 12 €). Beim Besteigen des Busses trauten wir unseren Augen kaum; der Bus war klimatisiert, hatte nur 30 Plätze (alles Liegesitze) und sogar TV mit ghanaischen Filmen im Cockpit. Um 17.15 Uhr startete der Bus fast pünktlich. Nachdem wir Wa verlassen hatten, döste ich ein. Zwischendurch schaute ich mir das TV-Programm an. Um ca. 21.30 Uhr machten wir eine kurze Pause. Mika hatte bei der Kälte Fieber bekommen und wir tauschten die Plätze, da die letzte Reihe leider ihre Sitze nicht in Liegeposition bringen konnten. Anja bedeckte Mika noch mit Vorhängen, die in den Borten gefunden wurden, damit Mika ein wenig schlafen konnte. In der Nacht rasten wir durch Dörfer und Städte von Wa nach Kumasi;  nach 650km und 7 Std. Fahrt kamen wir um ca. 0.30 Uhr in Kumasi an. Der Bus musste zwischendurch geflogen sein, um die Strecke in dieser kurzen Zeit zurückgelegt zu haben. Wir suchten uns ein Taxi, welches uns zu Daddys Lodge, in der wir schon eine Nacht verbracht hatte brachte. Da der Taxifahrer mal wieder den Weg nicht kannte, lenkte uns Leon auch bei Nacht sicher durch Kumasi. Nach kurzem Klopfen an der Tür wurde uns geöffnet; wir hatte unsere späte Anreise schon telefonisch übermittelt. Gegen 02.00 Uhr schliefen wir ein.

25.03.2015

Wir schliefen und dösten bis ca. 09.00 Uhr. Heute war ein Tag der Erholung und Wäsche, da wir erstmalig 2 Übernachtungen an einem Ort geplant hatten. Wir durchstöberten unsere Rucksäcke und suchten alle Klamotten heraus, die gewaschen werden sollten, damit wir den Rest der Reise genug Unterwäsche etc. dabei hatten. Das in Wa gekaufte Waschmittel wurde bei der Wäsche mit Eimer und Waschbecken herangezogen. Anschließend hingen viele T-Shirts, Blusen, Unterhosen und Handtücher an der Wäscheleine. Wir erholten uns von den anstrengenden Tagen. Am Nachmittag gingen Leon, Anja und ich auf den Kumasi-Market, es soll der größte Markt in Westafrika sein und eine Fläche von 50 Fußballfeldern einnehmen. Dabei waren im Innenbereich immer Container (kurze) in Reihen aufgestellt; die Gänge waren ca. 3 m breit. Vor den geöffneten Container waren Verkaufstische etc. aufgestellt, so das als Durchgang ca. 1 m übrig blieb.  Aufgrund der Enge der Gänge hatte man am Anfang ein ungutes Gefühl, ob nicht Taschendiebe unter den Besuchern waren. Mit zunehmender Aufenthaltsdauer wich jedoch dieses Gefühl. Die Verkäufer waren nie aufdringlich, wenn man Interesse an einer Ware zeigte. Unter den Ständen waren auch Schumacher, die direkt vor Ort Schuhe herstellte und Schneider die den beim anderen Händler erworbenen Stoff zu Kleidungsstücken passgenau herstellten. Alles andere erdenkliche vom Fleisch, Fisch, Obst und Gemüse, bis Klamotten, Schmuck und elektro. Geräte konnten erworben werden. Anja kaufte sich eine Bluse und 2 Armbänder. Nach ca. 2h. gingen wir aufgrund der Hitze wieder zurück zu Daddys Lodge. Mika hatte geschlafen und Alina hatte gewaschen und geduscht. Wir saßen zusammen und besprachen die Planung für den restlichen Tag. In der folgenden Nacht teilten wir das 6-Personen-Zimmer noch mit einem anderen Bewohner; er war ein Niederländer aus Alkmer (Name Bas) und war während seiner Masterarbeit 3 Monate in Ghana. Die Arbeit beschäftigte sich mit der Ernte und Verarbeitung von Kakao-Bohnen. Die Verständigung auf Deutsch und Englisch war sehr gut; er zeigte mir auch sehr viele Fotos zum Thema auf seinem Smartphone. Es gibt in Ghana 5 große Anbaugebiete; alle sind im Südwesten gelegen. Abends aßen wir im Hause unser Abendessen. Es gab Reis mit Gemüse und Chicken oder nur vegetarisch. Alina begann bei Leon wieder Dread-Locks zu kreieren. Da das Club-Bier mich sehr müde machte, legte ich mich schon um 20.30 Uhr aufs Bett und wachte nur kurz wieder auf, um die Zähne zu putzen.

26.03.2016:

Um 05.30 Uhr klingelte mal wieder der Wecker und ich duschte zuerst; anschließend Leon und Anja. Ich bestellte wieder unterschiedliche Frühstücks-Konstellationen u.a. Porriage (warmes Müsli). Um 07.00 Uhr war das Frühstück fertig. Unsere Rucksäcke hatten wir schon gepackt und heruntergetragen. Bas war schon um 05.00 Uhr aufgestanden und hatte unser Zimmer fast geräuschlos verlassen. Nachdem wir unser Frühstück bezahlt hatten, brachte uns ein Taxi zur Metro Mass-Station. Dort herrschte wieder ein reges Treiben. Die Plätze für den nächsten Bus nach Cape Coast waren schon alle besetzt und der Bus war nicht zu sehen, als wir schon über 1h dort gestanden hatten. Plötzlich sprach uns eine Frau an und fragte, ob wir uns an einer TroTro-Fahrt beteiligen möchten. Sie besorgte ein relativ neues TroTro und wir stiegen auf der anderen Straßenseite bei einer Tankstelle ein. Sofort war das Fahrzeug voll und wir konnten starten. Die Fahrt war relativ bequem. Nur hatte ich nach ca. 2h wieder Probleme mit meinen Knien. Sie schmerzten, weil sie immer auf die Vorderreihe drückten. Zwischendurch bemerkten wir, dass der Fahrer vor den Speed-Bumbs kaum noch abbremste und wir über jeden Buckel mit überhöhter Geschwindigkeit fuhren. Dann stoppte der Fahrer bei einer Miniwerkstatt am Straßenrand. Ein Monteur prüfte die Vorderbremsen und stellte fest, dass die Bremsbeläge abgefahren waren. Der Fahrer hatte natürlich Ersatzteile dabei und schon ging der Wechsel der Bremsbeläge los. Wir brauchten  nicht einmal aus dem Bus zu steigen. Da der Wagenheber das Fahrzeug nicht mehr hoch genug anheben konnte, wurde beim Wagenheber auch noch Öl nachgefüllt (schlapp über!). Dann wurden die Bremsbeläge links und rechts in kürzester Zeit getauscht. Nach 4-5 Stunden erreichten wir CapeCoast. Den Weg innerhalb der Stadt legten wir zu Fuß zurück. Zwischendurch haben wir noch 2000ghC von meiner Kreditkarte ab, da bei Leons Karte das Limit erreicht war. Es hatte sich also gelohnt, dass ich auch den PIN für meine Kreditkarte zum Abheben von Bargeld im Ausland bereit hatte. In der Stadt wurde Leon immer wieder von Bekannten begrüßt. Irgendwann trafen wir Bobo; mit Bobo gingen wir in eine kleine Bar (Name: Tel Aviv) am Ost-Strand. Vom Dach der Bar war das Treiben am Strand, der Fischer, der Vögel und der Kinder gut zu sehen. Wir tranken Cola und erholten uns ein wenig vom Tag. Dann kamen noch zwei weitere Bekannte von Leon vorbei. Einer der beiden Bekannten (Sunshine) hatte eine kleines Straßenlokal (Shelter und 2-er Gasherd), wo es anschließend Yam mit Gemüse gab. Er kaufte die Zutaten frisch vom Markt ein und begann zu kochen. In der Zeit des Kochens waren wir noch wieder unterwegs in Cape und kauften noch Stoff für ein Hemd und ein Kleid für Alina ein. Nach dem Essen (es war ein wenig scharf; aber super lecker) verabschiedeten wir uns und fuhren mit dem Taxi/TroTro/Taxi nach Ayensudo. Dort hatten wir im Alberta Palace eine Nacht reserviert. Uns wurde ein Bungalow am Ende der Kette angewiesen; leider ohne Klimaanlage und mit vielen Ameisen, die jedoch umgehend entfernt wurden. Äußerlich sah der Bungalow gut aus; aber er war überaltert und die Notstromersatzanlage stand direkt hinter dem Haus. Nach der Übergabe duschten wir zunächst und sahen uns im Umfeld ein wenig um. Nachdem sich alle ein wenig erholt hatten, tranken wir im Neben-Hotel (Kosa Beach) kühle Getränke, spielten Mühle und unterhielten uns. Gegen 22.00 Uhr gingen wir ins Bett.

27.03.2016:

Als wir gegen 06.00 Uhr aufwachten hatte Mika starke Lungen-Schmerzen. Anja gab ihm eine IBU-Profen 600 und der Tag sollte für Mika ein wenig ruhiger ablaufen. Die letzten Tage waren für Mika und die Anderen körperlich doch sehr anstrengend gewesen. Anja ging es gut; Leon hatte sich gut von der Erkältung am Anfang erholt; Alina hatte ein wenig Sonnenbrand, aber war schon schön braun geworden. Mika schwächelte am meisten; aber biss sich immer wieder durch. Wir hatten für Mika schon fast einen Besuch beim Arzt geplant, aber dann ging es ihm doch wieder besser. Ich hatte aufgrund des Schwitzens einige dicke Pickel bekommen und mein Knie schmerzte noch ein wenig, durch das viele TroTro-Fahren. Vor dem Frühstück sprangen wir noch schnell in den Atlantik; Wassertemperatur ca. 25 Grad. Anschließend frühstückten wir im Alberta Palace; es gab 3x PanCake, 2x Sandwich mit Tee und Saft (90ghC). Nach dem Frühstück gingen Leon und ich zum Nachbarhotel (Kosa Beach), wo wir die nächsten 2 Tage/Nächte verbringen wollten. Das niederländische Besitzer-Ehepaar erkannte Leon an der Stimme. Uns wurden zwei schöne Rundbau-Viertel im afrikanischen Stil zugeteilt. Zurück im Alberta Palace packten wir unsere Sachen und brachten einen Großteil der Rucksäcke zum Kosa Beach gleich nebenan. Der Weg war keine 200m lang. Das Kosa Beach war im Vergleich zum Alberta Palace in landestypischen kleinen Rundhütten aufgebaut. Auch die Dusche und die Toiletten waren in einem separaten kleinen Haus untergebracht. Die Hütten wurden letztes Jahr von Bobo und Sunshine (Leons Bekannte) landestypisch bunt bemalt. Ein großes offenes Gebäude (wie ein Heuschober) diente als Restaurant und Rezeption. Wir beschlossen, dass Anja und Mika bis ca. 13.00 Uhr im Alberta P. bleiben konnten und dann ins Kosa wechselten, da die Bungalows noch gereinigt wurden. Leon, Alina und ich liefen ca. 1km zum nächsten Taxi-Stand. Unterwegs trafen wir im Twitter Guesthouse noch einen weiteren Bekannten von Leon, der mit seinem Eltern dort ein paar Tage Urlaub machte. Wir beschlossen daraufhin das Abendessen im Twitter einzunehmen, um vielleicht noch weiter zu quatschen. Mit dem Taxi ging es bis Ayensudo Junction; mit dem TroTro bis Komenda Junction und dann mit dem Taxi bis nach Komenda. Die letzten ca. 300m liefen wir zwischen den Gebäuden des Ortes bis zum Gebäude von AIM. Alles war etwas anders als man sich es von Fotos und Erzählungen in seiner Vorstellung im Kopf hatte. Nur die Veranda war genauso. Nachdem Leon von Sharifa einen Schlüssel geholt hatte. tranken wir in der kleinen Küche etwas Wasser und testeten die eingefrorenen Ostereier, denn heute war ja Ostersonntag. Irgendwann gingen wir zum Zimmer von Leon und Friedjof. Es befand sich in einem Nachbargebäude; Größe ca. 3 x  2,5m². Die Betten nahmen ca. 3/4 des Raumes ein. Leon packte unsere 4 Koffer, die wir ja in Komenda abgestellt hatten, voll mit Dingen, die er nach Deutschland gebracht haben wollte. Auch eine Trommel war dabei. Viele Dinge, die er mitgenommen hatte, aber eigentlich nicht brauchte und Sachen, die er in Komenda gefertigt oder gekauft hatte. Alle 4 Koffer waren irgendwann voll. Wir tranken noch etwas und gingen dann voll bepackt zum Taxi-Stand. Dort mussten wir lange auf ein freies Taxi warten, weil alle Taxis aufgrund des Endes des Ostergottesdienstes belegt waren. Nachdem wir endlich ein Taxi gefunden hatte, fuhren wir zurück nach Komenda Junction. Nach dem Umsteigen ins TroTro ging die Fahrt weiter nach Ayensudo Junction. Dort kauften wir noch etwas für das Mittagessen und fuhren mit dem Taxi zum Kosa Beach. Anja und Mika waren schon umgesiedelt; wir deponierten die Koffer, aßen das Mittagessen und sprangen zur Abkühlung ins Meer. Unter den Palmen saßen wir noch kurz zusammen, dann haben Anja und Alina noch gewaschen. Gegen 18.00 Uhr gingen wir zum Twitter (5 min entfernt) und verzehrten das bestellte Abendessen (4x Reis mit Gemüse und 1x Reis mit Chicken und Gemüse). Wir saßen noch bis ca. 20.30 Uhr zusammen und unterhielten uns mit der anderen deutschen Familie. Der Sohn hatte sich in Ghana Land gekauft und baut dort "Moringa" an. Er will sich in der Nähe von Komenda eine Existenz aufbauen. Nach dem Abendessen ging es zurück ins Kosa. Dort saßen wir noch kurz zusammen. Gegen 21.30 Uhr sind wir ins Bett gegangen. Unter dem Moskito-Netz hielt es Anja nicht aus. Mika lag im 2.Bett in unserem Raum; Alina und Leon hatten ein 2. Viertel der Rundhütte bezogen.

28.03.2016:

06.00 Uhr aufgestanden und geduscht. Dann am Strand diese Zeilen geschrieben. Die anderen außer Anja schliefen noch. Frühstück im Kosa Beach (3x Pane Cake, Müsli und Scambled Eggs). Übernachtung (2 Nächte und 1x Frühstück)=430 ghC. Nachdem Frühstück sind Anja, Leon, Alina und Mika nach Komenda gefahren. Ich habe mir die Zeit mit Lesen und Relaxen vertrieben. Als ich mich noch kurz hingelegt hatte, waren die 4 auch schon wieder zurück. Nachmittags fand am Strand die Easter Beach Party statt; ca. 1000 Personen/Familien und coole Musik. Auch wir sprangen zwischendurch ins Wasser; aber auch hier waren die Wellen teilweise so stark, dass man umgerissen wurde, weil das Wasser den Sand um die Füße herum wegspülte. Auch reines Schwimmen war nur in Ansätzen möglich. Die Ghanaer feiert noch bis in die Dunkelheit und wurden mit Taxis wieder zurück nach Ayensudo Junction gebracht. Abends sind wie wieder zum Abendessen zum Twitter gelaufen. Es gab Reis/Yam und Gemüse; alles lecker und vegetarisch. Ich konnte mir nach dem  Essen noch die Gäste-Zimmer im Twitter anschauen; die Besitzer waren sehr freundlich. Dann gingen wir zurück zum Kosa. Mika legte sich schnell ins Bett. Wir anderen tranken noch etwas in der Bar und gingen gegen 21.30 Uhr schlafen.

29.03.2016:

Heute klingelte der Wecker wieder um 05.30 Uhr. Zuerst bin wieder ich zum Duschen gegangen; anschließend Anja. Nachdem wir alles zusammengepackt hatten, gab es noch ein kleines Frühstück mit frischer Ananas, Keksen und Saft. Ich bezahlte die letzte offene Rechnung und bestellte ein Taxi. Der Taxifahrer saß - zu meiner Verwunderung - schon hinter mir. Wir packten alles ins Taxi (Koffer, Rücksäcke, volle Beladung) und fuhren nach Ayensudo Junction. Dort versuchten wir ein TroTro nach Cape Coast zu bekommen. Da wir zunächst keinen Erfolg hatten, bat sich ein Taxifahrer an, uns für 25 ghC nach Cape zu bringen. Unterwegs wurden wir bei zwei Verkehrskontrollen aufgrund der Überzahl an Personen angehalten; der Fahrer musste seine "driving license" abgeben und bekam sie, nachdem er dem Polizisten einen gewissen Betrag zu gesteckt hatte, zurück. Anschließend wollte er von uns noch eine Nachzahlung, welche Leon jedoch abwies, damit der Fahrer den Fehler nicht noch einmal begehen würde. In Cape Coast beim Baobab angekommen, stellten wir fest, dass unsere Zimmer noch nicht bezugsfertig waren. Um 14.00 Uhr sollten wir zurückkommen; die Koffer konnten wir schon im Baobab oben in einer Rumpel-Kammer ablegen. Anschließend brachten wir die gekauften Stoffe zum Herren- bzw. Damenschneider. Alina bestellte sich ein Sommerkleid für Joana und meine Maße wurden für ein kurzärmeliges Hemd aufgenommen. Am nächsten Morgen sollten die Kleidungsstücke fertig sein. Jetzt wurde das Castle in Cape besucht. In der Sklavenburg wurde uns die Geschichte der Sklaverei vorgestellt. Ghana und Cape waren zurzeit der Sklaverei eine Hochburg im Menschenhandel; aus ganz Afrika wurden die Schwarzen nach Ghana gebracht, um sie dann nach Amerika zu verschiffen. Die menschenunwürdigen Zustände in den Zellen wurden uns von einem Guide näher gebracht; die "Door of no Return" war der letzte Weg, bevor die Beladung der Schiffe und die Abfahrt nach Amerika begannen.

Alina und Leon gingen dann mit Bless (Kumpel von Leon), um T-Shirts zu batiken. Wir saßen im Baobab und aßen Tomatensuppe, Panecake und Fufu mit Pilzen. Gegen 15.00 Uhr kamen Alina und Leon zurück. Die hatten T-Shirts und Hosen mit afrikanischen Motiven bedruckt.
Nachdem ich mit meiner MasterCard es noch einmal geschafft hatte, Geld abzuheben, gingen wir zuerst wieder zur Bar "Tel Aviv", um bei etwas Wind um die Nase eine kühle Cola zu trinken. Anschließend besuchten wir noch den Mark von Cape. Diese Gegend sollte man laut Leon nicht unbedingt alleine oder nachts besuchen. In einem kleine Straßenrestaurant bestellten wir 3x IndoMie und 1x Egg Bred. Da beim IndoMie-Gereicht auch Tunfisch verarbeitet wurde, aß nur ich meinen Teller leer. Schade; lecker; aber nicht jedermanns Geschmack. Gegen 18.00 Uhr wurde es schon wieder langsam dunkelt und wir gingen über den Markt zum Baobab zurück. Auf der Dachterrasse gab es noch Getränke und Essen für Alina und Leon. Da die Mücken an diesem Abend sehr früh aufs Zimmer. Zwischendurch war der Strom für ein paar Stunden weg und wir konnte nur Kerzenlicht unsere Unterhaltung weiterführen. Dabei trafen wir  noch zwei Deutsch/Spanier, die schon ein paar Urlaubstage in Togo verbracht hatten und jetzt in Ghana unterwegs waren. Ich berichtete Ihnen von Ayensudo (Kosa Beach; Twitter, etc.) und auch sonst tauschten wir unsere Erfahrungen aus. Gegen 20.30 Uhr ging ich aufs Zimmer. Es war dort stickig und war; kaum Luftbewegung, da kein Ventilator lief und auch sonst keine leichte Brise spürbar war. Nachdem ich aufgrund der Mücken in den Schlafsack gestiegen und auch das Moskito-Netz heruntergelassen hatte, ging das große Schwitzen los. Alina und Anja kamen ca. 30 Min. später ins Zimmer, als ich fast eingeschlafen war.

30.03.2016:

Um 03.00 Uhr wachte ich auf und merkte, dass Anja nicht mehr neben mir lag. Ich machte mir schon Sorgen, wo sie wohl sein könnte. Entführung?? Die anderen waren alle im Tiefschlaf. Einige Minuten später kam sie zur Tür herein und sagte, dass sie kurz geduscht hatte. Anja schlief dann wieder ein wenig erfrischt ein. Ich döste jedoch nur noch weiter; schweißgebadet. Gegen 04.00 Uhr beschloss ich dann die Toilette und Dusche zu besuchen. Dabei war es immer noch dunkel und ich hoffte, dass mir die am Abend gesichtete Ratte nicht über den Weg lief. Ein wenig erfrischt, schlief ich anschließend noch bis 05.30 Uhr weiter, bis der Wecker klingelte. Gegen 06.00 Uhr duschte ich ein 2. Mal; auch die anderen nutzten die Gelegenheit. Wir packten unsere Koffer und gingen gegen 07.00 Uhr ins Restaurant vom Baobab. Zum Frühstück bestellten wir Haferflocken mit Milch und Banane, Panecakes, Toast mit Ei/Tomaten und Käse; dazu Bananen-Shakes und Tee. Um 08.00 Uhr holten Anja und Alina vom Damenschneider das Kleid ab; dieser kam aufgrund eines Gewitters verspätet in den Laden. Mein Hemd konnte ich am Vorabend schon abholen. Es passte gut; nur der Stoff riecht ein wenig nach Erdöl. Der Taxifahrer wartet während des Frühstücks und auch danach auf uns; er brachte uns dann mit allen Koffern zur nächsten TroTro-Station. Dort stiegen wir in einen kleinen Bus ein. Es dauerte jedoch noch über eine Stunde bis der Bus voll war und startete. Bis wir Accra erreicht hatten dauerte es dann noch ca. 3h. Unterwegs wurde noch getankt. In Accra stiegen wir im Vorort in ein TroTro um, welches uns zum Airport bringen sollte. Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens in Accra überredete der Fahrer uns, irgendwann auszusteigen. Wir mussten dann mit 3 Koffern, einer Sporttasche und 4 Rucksäcken noch ca. 1 km durch die Straßen zum Airport laufen. Am Airport angekommen, gingen wir durch die 1. Kontrolle. In einem kleinen Cafe aßen wir zu Mittag. Um ca. 15.00 Uhr starte Leon seine Heimreise. Er musste noch ca. 5 h fahren, bis er wieder Komenda erreicht hatte. Er bleibt jetzt noch ca. 5 Monate in Ghana; Ende August wird seinen Freiwilligendienst in Ghana enden. Der Abschied von Leon war für mich wieder nicht so easy; die anderen hatten weniger Probleme damit. Leon war vielleicht froh, dass er jetzt wieder ohne den ganzen Tross in Ghana bleiben kann. Der Urlaub mit uns war wahrscheinlich auch für ihn sehr interessant und schön; aber ohne uns kommt er auch gut zurecht. Nach kurzer Zeit war der Check-in-Schalter geöffnet. Die Schlange war lang. Per Mail hatten wir schon im Vorfeld erfahren, dass unser Rückflug aufgrund eines Anschlags in Brüssel jetzt über Frankfurt nach Hamburg geplant war. Nachdem Check In ging es  zu weiteren Kontrollen bis zum Terminal 5. Dort mussten wir noch ca. 2h warten, da die ankommende Maschine Verspätung hatte. Der Rückflug ging dann nicht direkt nach Frankfurt, sondern über Lome (Togo), wo wir aufgrund der aus- und einsteigenden Passagiere auch noch fast 2 Stunden Aufenthalt hatten. Während des Fluges gab es dann reichlich Verpflegung; Getränke, etc. Das Personal und auch die Maschine machten einen besseren Eindruck wie auf dem Hinflug. Wir versuchten immer wieder ein wenig zu schlafen und schauten zwischendurch ein paar Filme.

31.03.2016:

Um ca. 07.00 Uhr sind wir in Frankfurt gelandet. Da der Flug ca. 1h Verspätung hatte und auch weil alle Passagiere ihre Personalausweise schon am Ausgang der Maschine vorzeigen mussten, erreichten wir unseren Anschlussflug nach Hamburg nicht mehr. Das Personal von Lufthansa konnte uns aber schon in dem nächsten Flug nach Hamburg 4 Plätze (leider über den ganzen Flieger verstreut) reservieren. Die Ankunft in Hamburg war um ca. 10.00 Uhr. Auch unsere Koffer waren sofort da (ich bin der Meinung, dass die Koffer schon in der 1. Maschine waren, da die Koffer sofort auf dem Band lagen?!). Nach der Passkontrolle gingen wir direkt zum Ankunftsbereich, wo uns Regina schon erwartete. Auf der Rückfahrt berichten wir Regina vom Abendteuer in Ghana. Auch Alinas Rasterzöpfe aus Komenda schockten sie nicht, da sie immer mit den über WhatsApp ausgetauschten Informationen und Bilder informiert war. Nach einem mit kurzem Zwischenstopp in Sittensen zum Mittagessen erreichten wir gegen 14.00 Uhr Edewecht.

Wir waren alle froh wieder in Edewecht angekommen zu sein; auch wenn es schweinekalt war. Leon wird auch am 16.08.2016 um ca. 08.00 Uhr in Hamburg wieder deutschen Boden betreten. Wir freuen uns schon alle, ihn wiederzusehen. Ab 01.September wird er eine Ausbildung als Raumausstatter beginnen.


Jens








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