Mittwoch, 13. April 2016
On 03:48 by Leon Wilken No comments
Reisebericht Ghana
Besuch bei Leon und Rundreise Nummer 1
18.03.2016:
Heute starten wir unseren Abendteuer-Urlaub
nach Ghana. Alle Vorbereitungen (incl. Impfungen, Visum, Einkauf, Packlisten
etc.) sind abgeschlossen. Wir verabschieden uns von den Eltern, Freunden und
Nachbarn. Endlich geht es los; die Vorbereitungen haben wir schon im November
gestartet.
Pünktlich um 15.45 Uhr werden wir von Regina,
Rolf und Alina abgeholt. Wir fahren mit dem Auto von Dirk incl. Anhänger mit 6
Personen nach Hamburg. Ankunft in HH um 18.40 Uhr beim IBIS-Hotel Airport. Dort
treffen wir die Mutter von Lois "Elisabeth", um ein Paket für Lois
entgegenzunehmen. Nach der Verabschiedung von Elisabeth suchen wir die Zimmer
auf und gehen anschließend in das Restaurants des Hotels zurück. Dort essen wir
noch zusammen mit Rolf und Regina. Bei der Abfahrt von Rolf und Regina sehe
ich, dass das Rücklicht des Anhängers defekt ist. Per WhatsApp informiere ich
die beiden. Da nach der Behebung des Problems noch die Sicherung des PKW's
defekt ist, wird Bernd Halfbrot noch um Hilfe gerufen. Wir spielen in der Lobby
noch Mäxchen und gehen gegen 22.00 Uhr ins Bett. Alina und Mika, sowie Anja und
ich teilen uns jeweils ein Doppelzimmer.
19.03.2016:
Der Wecker klingelt um 04.00 Uhr. Nach dem
Duschen und Kofferpacken warten wir unten auf den Shuttle zum Airport. 05.15
Uhr Abfahrt zum Airport. Wir stellen uns am CheckIn 10 bei der Brüssel Airlines
an und erhalten die Board-Karten. Nächste Schlange bei der
Sicherheitskontrolle. Alles aufs Band legen und nach der Personenkontrolle
wieder einpacken. Wir gehen dann weiter zum Gate; unterwegs kaufen wir uns noch
ein kleines Frühstück und müssen am Gate kaum warten. Mit dem Bus geht’s weiter
zum A319 auf die Landebahn; dann einsteigen und warten. Aufgrund von Nebel in
Brüssel werden die Abstände der ankommenden Maschine vergrößert und wir starten
ca. 60 Minuten später wie geplant. Ankunft in Brüssel um 09.30 Uhr. Weiter geht’s
zum Gate T64 und warten auf den Weiterflug. Zwischendurch essen wir noch ein
kleines Croissant und dann geht’s in die nächste Maschine ein Airbus A320. Wir
starten pünktlich und fahren zur Startbahn. An der Startbahn wird bei den
letzten Checks festgestellt, dass die Maschine defekt ist. Wir rollen zurück
zur Technik. Weitere Durchsagen folgen im Abstand von ca. 30 Minuten.
Planmäßiger Abflug war um 11.55 Uhr. Um 15.00 Uhr kommt die Durchsage, dass der
Flug gecancelte wird. Da die Vorbereitungen für die Übernachtung noch dauern,
gibt es noch einen kalten Snack (Fleisch, Kartoffeln und Salat; sowie Brötchen
und Dessert) Um 16.00 Uhr verlassen wir den Flieger und gehen zurück ins
Flughafengebäude. Nach weiteren 30 Minuten erfahren, dass wir im Holiday Inn
Airport übernachten. Leider müssen wir noch ca. 1 Stunden warten; nach mehreren
Nachfragen bei der Airline und warten in der Kälte von Brüssel trifft der Bus
zum Hotel ein. Die meisten Mitreisenden sind nur dünn bekleidet, da es in Accra
ja immer zwischen 26-32 Grad sein wird. Gegen 17.00 Uhr kommen wir im Hotel an;
warten auf die Zimmerzuteilung (212/215). Um 18.00 Uhr gibt's Abendessen im
Hotel. Wir sind pünktlich da und sind die ersten, die sich am Buffet anstellen.
Es gibt Hähnchen-Schenkel, Reis und Bohnen; sowie zum Nachtisch Belgische
Pralinen und weitere köstliche Desserts. Leider gibt es nur Wasser dazu gratis.
Bier und andere Getränke müssen selbst bezahlt werden; aber OK. Während des
Essens informieren wir die Interessierten zu Hause über die neusten
Informationen. Da das Wifi einigermaßen
gut ist, kann auch Leon informiert werden. Er kann noch ein Zimmer abbestellen
und bucht die Unterkünfte für die Folgetage um. An diesem Abend hören wir noch
viele Geschichten unserer Mitreisenden; eine Mutter mit Tochter z.B. besuchen
die Tochter die auch als Freiwillige in Winneba in der Nähe von Accra lebt. Ein
Ex-Volontär besucht nach mehreren Jahren
seine Gastfamilie wieder in Kumasi. Um ca. 20.30 Uhr gehen wir auf Zimmer und
machen uns dort noch einen Kaffee. Alina und Anja sitzen noch länger im
Restaurant und diskutieren über die Gleichberechtigung von Frauen, über
Rassismus und unterschiedlichen Form von Geschlechtern. Im Herbst würde Alina
gerne ein Studium in Oldenburg beginnen, welches sich mit diesen Themen
ausführlich beschäftigt. Um 22.00 Uhr legen wir uns ins Bett. Zahnbürsten haben
wir an der Rezeption erhalten, da unser Gepäck beim Airport geblieben ist.
19.03.2016:
Ich bin in der Nacht nur einmal aufgewacht;
die 2 Bier am Abend haben als Schlafmittel ihren Dienst getan. Um 06.30 Uhr bin
vor der Weckzeit aufgestanden und habe schon ein Bad genommen. Anja ist kurz
später aufgestanden. Um 07.00 Uhr haben wir Alina und Mika geweckt und sind zum
Frühstück gegangen. Das Frühstück, welches auch wieder von der Fluglinie
bezahlt wurde, war gut und reichhaltig. Neben Rührei, Obst und Joghurt gab es Croissants,
Kaffee etc. Da das Shuttle wieder voll werden würde, waren wir schon um 08.45
Uhr an der Rezeption. Um ca. 09.15 Uhr haben wir das Hotel verlassen. Um 09.30
Uhr waren wir beim Airport. Wir erhielten die Information, dass wir uns um
11.00 Uhr am CheckIn sammeln sollten. Ich suchte einen EC-Geldautomaten und zog
sicherheitshalber noch 100€ ab. Anja und Alina durchstöberten noch die Shops im
Flughafen. Dann stellten wir uns in die Schlange vom CheckIn. Da die Koffer
noch gelagert waren, ging es sehr schnell. Weiter ging es weiter zur
Sicherheitskontrolle. Dann gegen 11.00 Uhr kamen wir am Gate B34 an. Jedoch
wurde uns dort mitgeteilt, dass wir am Gate 38 abfliegen würden. Dort war aber
noch eine Baustelle; es wurde geflext und geschraubt. Sogar als das Personal
schon aktiv war, wurde weiter ohne Brille geflext und die Funken flogen bis auf
den Monitor. Um 12.10 Uhr begann das Boarding. Mit einer A340 sollte es
weitergehen. Pünktlich um 12.55 Uhr sind wir auf die Startbahn gerollt und auch
sofort gestartet. Kurz nach dem Start gab es auch schon eine kalte Mahlzeit.
Dann Getränke und anschließend Kaffee. Der Snack bestand aus Wasser aus DK,
Käse auf F, Pralinen aus B und Salzgebäck aus D. Um 15.55 Uhr haben wir die
Grenze zur Sahara überflogen. Anschließend habe ich den Film
"Australia" über den Monitor in engl. Sprache angesehen. Leider war
in unserer Sitzreihe, welche direkt vor einem Versorgungstrakt war, nur einer
von 4 Monitoren in Ordnung. Wir flogen mit einer Leihmaschine ohne Aufschrift von
Brüssel Airlines und einer zusammengewürfelten Mannschaft; alles nicht
unbedingt so vertrauenserweckend. Irgendwann ging die Sonne unter und die
umliegende Landschaft war schon wieder etwas grüner. Pünktlich um 20.10 Uhr
sind wir in Accra gelandet. Am Ausgang der Maschine mussten wir kurz warten,
weil der Bus voll war. Ich stand an der Tür und nahm den Temperaturunterschied
zwischen drinnen (18Grand) und draußen (26 Grad; subtropisch und schwül) wahr.
Die warme Luft kam immer weiter in die Maschine hinein. Als wir die Gangway
hinuntergingen fühlte man sich wie beim Betreten einer Sauna nur bekleidet. Wir
fuhren mit dem Bus zur Eingangshalle. Dort mussten wir wieder warten; die
anliegenden Toiletten wie auch der restliche Flughafen zeigten sich sehr
europäisch und modern. Wir wurden mit Kameras nach Gelbfieber untersucht. Dann
die nächste Schlange an der Passkontrolle, wo wir neben dem Pass auch einen
Imigration-Card abgeben mussten, die wir im Flieger schon ausgefüllt hatten.
Nachdem Alina als Letzte die Passkontrolle durchlaufen hatte, ging es zur
Gepäckausgabe. Sehr viele gleichartige Koffer liefen auf dem Band an uns vorbei
bis endlich unsere 4 Koffer auftauchten. Alle Koffer waren ein wenig feucht;
wahrscheinlich aufgrund der Temperaturunterschiede im Flieger und im Gebäude.
Wir folgten dem Gang in Richtung Exit; viele Beamte und Soldaten standen herum.
Ich fühlte ich mich aber sehr sicher. Am Ausgang dann die Frage eines Beamten,
ob wir abgeholt werden. Ich antworte mit ja und ca. 10 Sekunden später sah ich aus
der Menge der Wartenden einen großen Blonden mit rotem T-Shirt. Er ragte schon
aufgrund seiner Größe aus der Menge heraus. Wir umarmten uns und gingen aus dem
Gewühl heraus. Zu Fuß mit den Koffern gingen wir ca. 400 m zu einer Tankstelle
mit Pizzeria. Wir bestellten zwei große Pizzen mit 1,5L Cola und 0,5L Sprite.
In der Pizzeria mit Shop erzählten wir uns schon sehr viel. Leon war auch noch
ein wenig krank und hatte leichtes Fieber. Trotzdem hatte er es geschafft uns
abzuholen. Wir gingen anschließend mit den Koffern zur nächsten
TroTro-Haltestelle. Es kamen fortlaufend Kleinbusse vorbei, die rufend ihre
freien Kapazitäten und die Richtung anpriesen. Als ein TroTro in Richtung Kaneshie
kam, stiegen wir ein. Es waren ca. 15 Personen im Kleinbus. die Tür war halb
offen. In Deutschland hätten wir vielleicht noch Hühner oder andere Tiere in
diesem Fahrzeug gehalten. Später stiegen wir aus und zahlten ca. 10 Ghc dafür.
Ein kurzer Fußmarsch über einen Markt im Dunkeln und dann suchten wir das
nächste TroTro zur Fahrt nach Bubashie, wo unsere 1. Übernachtung geplant war.
Leon verhandelte mit dem Fahrer und man einigte sich, nachdem er zunächst zu
einem anderen Fahrzeug gegangen war, auf 10 Ghc. Die Straßen waren in einem katastrophalen
Zustand. Irgendwann kamen wir im Hostel an. Leon hatte dort schon eine Nacht
geschlafen und auch einen Teil des Tages verbracht, weil es ihm nicht so gut
ging. Leon, Mika und Alina teilten sich das eine, Anja und ich das zweite
Doppelzimmer. Die Hitze ging auch in der Nacht nicht zurück. Wir saßen noch bis
Mitternacht zusammen und dann legten wir uns in die Betten. Irgendwann
schliefen wir, trotz Hitze und Ventilator-Gebrumme ein.
20.03.2016:
Gegen 08.00 Uhr packten wir alles zusammen und
verließen das Hostel in Bubuashie. Wir fanden sofort ein TroTro, welches uns
bis Kaneshie brachte, wo zahlreiche andere TroTros standen. Nach wenigen
Minuten fand Leon ein TroTro, welches in Richtung Cape Coast fuhr. Unterwegs
stiegen zahlreiche Leute ein und aus. An den kurzen Haltepunkten versuchten Händler
uns Wasser in kleinen Bags (ca. 500 ml), Brot und andere Produkte zu verkaufen.
Wir kauften zunächst nur Wasser und Brot. Nach ca. 4 Stunden sind wir in
CapeCoast angekommen. Da es Leon schlechter ging, setzten wir uns zunächst in
den Schatten. Nicht nur Leon, sondern auch wir anderen waren aufgrund der Hitze
total fertig. Mit einem Taxi fuhren wir zu Sammos Guesthouse. Dort angekommen
wurden wir in der Eingangshalle freundlich empfangen. Leon nahm eine IBU-Profen
600, da er jetzt Schüttelfrost hatte. Nach ca. 10 min waren die Zimmer fertig.
Wir hatten ein DZ und ein 4Z, wo Leon, Mika und Alina schliefen. Leon legte
sich zuerst ins Bett, damit er sich ausruhen und erholen konnte. Er wollte an
diesem Tag noch die Koffer mit Alina nach Kommenda bringen und dort die
Lebensmittel und sonstige Dinge, die wir ihm mitgebracht hatten und nicht mit
auf die Reise durch Ghana nehmen wollten ausladen. Alina und Anja sprangen
sofort unter die Dusche. Mika spielte zunächst mit dem Smartphone und legte
sich dann auch kurz aufs Bett. Das Hostel war meiner Meinung in Ordnung, auch
wenn es in Deutschland höchstens einen halben Stern bekommen hätte. Es sind
schon extreme Unterschiede zwischen Ghana und Deutschland. Aber die Betten
waren einigermaßen sauber und Wasser, Licht und Ventilator funktionierten. Ich
sitze gerade unten in der Lobby und schreibe diese Zeilen. Der Schweiß kommt
aus allen Körperteilen; Wahnsinn diese feucht tropische Hitze. Wenn man es nicht
selbst erlebt hat, kann man es kaum beschreiben. Es wird ca. 30 Grand draußen
sein. Gegen 14.00 Uhr schauten wir uns das kleine Restaurant auf der
Dachterrasse des Hostels an. Um 15.00 Uhr beschlossen wir aufgrund des
aufkommenden Hungers dort auch etwas zu essen. Wir bestellten 3x Spagetti und
2x Yam-Ships mit Chicken; dazu ausreichend Getränke. (total: ca. 60 GHc). Nach
dem Essen beschlossen Leon und Alina die Koffer doch noch nach Kommenda zu
bringen; Leon ging es etwas besser. Wir brachten alle 3 Koffer gemeinsam zum
Taxi-Stand und haben vorher bei der Bank, bei der ich am Nachmittag auch schon
200 Ghc abgehoben hatte, noch weitere 2000 Ghc gezogen. In der Zeit in der die
beiden unterwegs waren, saßen wir zuerst in der Stand-Bar Oasis zusammen. Das
Wasser war nach Aussage von Anja und Mika sehr warm. Mika war stinkig, weil der
bei uns bleiben musste und nicht mit Leon und Alina die Koffer nach Kommenda
bringen konnte. Bei Sammos Hostel wieder angekommen, begaben wir uns wieder auf
die Dachterrasse, da man es hier noch aushalten konnte. Der Wind dort oben
kühlte uns ein wenig ab. Wir tranken noch Cola/Wasser/Bier und unterhielten uns
mit einer Voluntär-Familie aus Süddeutschland, die ihre Tochter besuchten.
Irgendwann kamen Alina und Leon aus Kommenda zurück. Mika schlief schon. Gegen
22.00 Uhr gingen wir auf die Zimmer und duschten noch. Das Licht habe ich gegen
22.45 Uhr ausgemacht.
21.03.2016:
Kurz nach Sieben kam Leon schon vorbei und
wollte vor dem Frühstück noch Flüssigkeit für seine Kontaktlinsen, welche er in
Komenda vergessen hatte, kaufen. Aber die Shops hatten noch geschlossen. Um ca.
08.00 Uhr gingen wir wieder auf die Dachterrasse, um zu frühstücken. Wir
bestellten 3x veg. Omelette, 3x Pancakes, 2 Tee, Chocolate und Säfte. Es
schmeckte allen sehr gut. Wir bezahlten zusammen nur ca. 40 Ghc. Auf der der
Terrasse trafen wir die Süddeutschen und ein Pärchen aus Österreich wieder.
Gegen 09.00 Uhr starteten wir mit den Rucksäcken in die City.
Kontaktlinsenflüssigkeit war in der gesamten Stadt nicht zu bekommen. Wir hoben
bei der Bank noch einem 2000 Ghc ab und nahmen ein Taxi zur Metro Mass-Station.
Dort durften wir uns unter ein Dach mit zahlreichen Sitzbänken setzen. Je 3
Reihen passten genau in einen Bus. 2 Busse mussten wir ziehen lassen, bis wir
in der 1. Reihe saßen. Gegen 12.00 Uhr verließen wir Cape Coast und die Fahrt
über tausend Dörfer über Land bis nach Kumasi begann. Unterwegs nach ca. 4h
machten wir eine Pause, wo wir Getränke, Bananen, Avocados, Ananas etc.
einkaufen konnten. Die Toilette bestand mit einem Loch im Boden, so dass die
Frauen sich in die Büsche verschlugen.
Die weitere Fahrt war sehr beschwerlich und dauerte noch eine Ewigkeit,
da in jeder Ortschaft die Geschwindigkeit der Fahrzeuge durch Speed-Bumbs
reduziert wurde. Die Landschaft war noch sehr grün; Palmen und Bananen-Stauden
waren überall am Straßenrand. Auf dem Weg haben wir ca. 100 Schulen und noch
mehr Kirchen gezählt. Irgendwann wurde die Besiedlung wieder dichter und wir
erreichten nach 5h Kumasi-Stadtrand. Nach weiteren 60 Minuten zähflüssigem
Verkehr kamen wir im Regenschauer an der Metro Mass-Endhaltestelle an. Dort
bestiegen wir wieder ein Taxi, welches uns in den Stadtteil Adum zu Daddys
Guesthouse brachte. Leon war während des Zwischenseminars schon in Kumasi gewesen
und hatte einige Tage in dem Guesthouse verbracht. Der Inhaber erkannte Leon
sofort wieder. Mika ging es den ganzen Tag schon schlecht; er hatte Fieber und
legte sich sofort in eines der 5 Betten im Raum 10. Ein Bett blieb in der Nacht
leer. Anja, Alina und Leon starteten
gegen 18.30 Uhr noch einen Besuch der Shops und Straßen in der Nähe. Mika
schläft schon und ich sitze auf der Terrasse und schreibe mein Tagebuch weiter.
Dabei kann ich die Lichter von Kumasi bewundern und die Prediger in der
Nachbarschaft stundenlang bei den Gospels zuhören. Ich hoffe, dass die drei
gleich etwas Essbares mitbringen. Morgen geht’s weiter zum Mole Nationalpark.
Mal schauen wie wir weiter kommen und wie es Mika geht. Irgendwann gab es
Teigtaschen und Nudeln, welche die drei von der Expedition durch Kumasi
mitgebracht hatten. Auch wenn alles sehr scharf war, so war das kalte Club-Bier
und der Schluck vom selbstgebrannten Akeptschie, den sie an der Straße gekauft
hatten, sehr erfrischend bzw. brannte in den Magen hinunter. Wir gingen früh zu
Bett, weil wir am nächsten Tag früh starten wollten.
22.03.2016:
Um ca. 05.30 Uhr klingelte wieder das erste
Mal mein Wecker. wir duschten uns mit Eimer und Kelle in der Wanne des Bades.
Ich stellte die Frühstücksbestellung zusammen und gab die Bestellung bei der
Küche ("Petricia") ab. um ca. 06.30 frühstückten wir dann gemeinsam
unten auf der Außenterrasse. Um 07.00 Uhr gingen Leon, Mika und ich zu einem
nahgelegenen Optiker, wo wir Flüssigkeit für die Kontaktlinsen kaufen konnten.
Es klappte auf Anhieb; der Tipp des Hostel-Chefs, der uns wichtige Tipps
gegeben hatte, war super. Als Lohn mussten wir ihm Bilder von den Hippos
schicken, da er nicht wusste, dass in Ghana Flusspferde zu bestaunen waren. Um
ca. 08.00 Uhr starteten wir mit dem Taxi zur nächsten Bus-Station. Dort war
jedoch nur ein TroTro für die Fahrt Richtung Norden zu bekommen. Unterwegs hab
es wieder kühles Wasser von den freundlichen Servicekräften an der Straße
(330km). Bei Fufulso ging es weiter mit einem anderen TroTro in Richtung
Damongo (70km).
In Damongo konnten wir nur mit dem Taxi in
Richtung Larabanga weiterfahren (15km). Der Fahrer brachte uns direkt zum Salia
Brothers Guesthouse. Das House bestand aus einige Hütten. In unserer
"Datscha" standen nur 4 Betten; Dusche war ein Steinverschlag neben
dem Plumpsklo. Das Wasser musste per Eimer und Kelle geholt werden. Anja ging
es nach der Benutzung der Dusche nicht so gut. Wir 4 anderen besuchten noch die
"älteste" Moschee Ghana, welche im Ortskern zu finden war. Wir hatten
eine 1.Std. Führung auf Englisch; die fehlenden Worte übersetzte uns Leon.
Leider konnten wir die Moschee nur von außen besichtigen, da unsere
Glaubensrichtung nicht der Moschee entsprach. Auf dem Rückweg war es schon
dunkel geworden. Wir kauften noch Getränke und gingen zum Guesthouse zurück.
Die Hausherrin hatte uns schon Nudeln und Reis mit einer Tomatensoße
zubereitet. Anja hatte einen Art Sonnenstich mit Fieber etc. und blieb im Bett
liegen. Dazu mussten wir uns in der dieser Nacht auch noch ein schmales Bett
teilen; aber die anderen hatten alle Einzelbetten.
23.03.2016:
Heute klingelte der Wecker schon um 05.00 Uhr;
es war noch dunkel. Um 05.15 Uhr begann Leon mit dem Duschen. Anschließend
duschten Mika und ich noch. Das Plumpsklo wurde notgedrungen auch noch
aufgesucht. Um 06.00 Uhr wurde uns EggBread und Tee, Nescafe und heißes Wasser
serviert. Die Kinder der Hausherrin brachten uns alles an den Tisch bei unserer
Unterkunft. Wir wurden alle satt und es war langsam gell geworden. Nach dem
Packen bezahlten wir die Zimmer und das Essen. An diesem Morgen wollten wir
unsere erste Safari starten. Der Herr des Hauses brachte uns für 50 Ghc zum
Mole Nationalpark Office. Dort standen schon ca. 20 Personen zusammen, die von
einem Guide über den Nationalpark informiert wurden. Wir entschieden uns für
eine kleine Jeep-Safari und besorgten uns die Tickets (ca. 400 GHc -> 100€).
Ein Fahrer und ein Guide mit Flinte begleiteten uns auf der Safari. Wir fuhren
auf dem Dach des Jeeps durch den Park und sahen Antilopen, Wasserböcke und
Elefanten-Spuren. Dort wo die Tiere am Vortag gesichtet wurden, waren sich
nicht mehr. Nur noch Spuren und runter getretene Sträucher und Zweige. Der
Guide telefoniert mehrere Male (auch mit seiner Schwester). Nach ca. 1,5 h.
hielten wir an einem Wasserloch an, wo die Elefanten gesichtet wurden. Wir
verließen den Jeep und gingen zu Fuß weiter. Dann bewegte sich etwas hinter
großen Büschen. Wir näherten uns bis auf ca. 50 m heran und entdeckten eine
kleine Gruppe von 6 männlichen Elefanten (2x 40-50J; 4x 5-10J). Die Alten
bauchten eine Art Schutzwall gegen die Jungen gegen uns auf. Sie bewegten sich
kaum; nur die großen Ohren bewegten sich laufend und dienten als eine Art
Fächer. Irgendwie sahen die Elefanten wie Dinosaurier oder Mammuts aus. Wir bestaunten die Tiere eine lange Zeit bis
die Hitze des Tages uns dazu bewegte, den Fußmarsch fortzusetzen. Wir liefen
ca. 500 m am Rande des Wasserloch, bis wir einen Hang bestiegen. Oben
angekommen stellten wir fest, dass wir dicht am Startpunkt der Safari
angekommen waren. Als wir dort kurz im Schatten saßen, kam auch schon der Jeep
mit unseren Rucksäcken. Wir saßen noch
ca. 1/2h dort zusammen und versuchten ein Taxi zu bekommen. Dabei stellte sich
heraus, dass eines der PKW's am Platze ein Taxi war. Der Fahrer brachte uns
nach Larabanga zurück. Wir stiegen an einer Kreuzung aus und setzten uns in den
Schatten. Von 10.00 bis 12.00 Uhr versuchten wir ein TroTro zu bekommen. Jedoch
waren alle TroTros, die vorbeikamen voll. Man erzählte uns, dass die
Schulferien beginnen würden und deshalb alle Fahrzeuge stark genutzt wurden.
Wir beschlossen noch bis 13.00 Uhr zu warten und wenn kein TroTro frei wäre,
ein Taxi zu nehmen. Um 12.45 Uhr verhandelten wir mit einem Taxifahrer einen
guten Preis aus (120 Ghc) und er brachte uns nach Sawla. Dort fanden wir ein
TroTro, welches in Richtung Wa fuhr. In Ga sagte der Fahrer, sollten wir
aussteigen und in Richtung "Wechiau" fahren. Hier bekamen wir jedoch
nur ein Motor King (Motorrad mit Sitz/Ladefläche für 6 Personen). Der Weg von
Ga nach Wedchiau (18m) war nicht geteert und wir wurden aufgrund der schlechten
Wegverhältnisse stark durchgeschüttelt. Wir hätten besser bis nach Wa und dann
zurück nach Wechiau fahren sollen, da hier TroTros fuhren. Wir rutschten von
einer Pobacke auf die andere; aber der Weg nach Wedchiau war noch lang. Nach
ca. 1 Stunde Fahrt waren wir endlich in Wechiau. Absteigen vom Motor King und
warten auf den Guide vom Hippo Sanctuary, welcher uns jedoch schon erwartete.
Leon hatte die Übernachtung und die Hippo-Safari wie immer super vorbereitet.
Wir besprachen alles mit dem Guide und planten den Einkauf für das Abendessen
und das folgende Frühstück, da bei der nächsten Übernachtung noch alles
einfacher sein sollte. Nach dem Einkauf
mussten wir noch einmal das Motor King besteigen und weitere 16km in Richtung
Hippo Sanctuary fahren. Mit Beginn der Dämmerung starteten wir; es wurde
schnell stockdunkel. Beim Einkaufen hatten wir 3 Weißbrote, 12 Eier, Spaghetti,
1 kg Tomaten, 3 gr. Zwiebeln, Knoblauch und einige Gewürze erworben. Die Eier
durfte ich auf der wieder sehr holperigen Strecke im Schwebezustand halten.
Nach wiederrum ca. 1h Fahrt (16km) sind wir gegen 20.00 Uhr bei der nächsten
Lodge (Küchenhaus, Haus mit mehreren Zimmer und Veranda und weiteren Häusern im
Bau) angekommen. Uns wurde ein Zimmer von ca. 12qm mit 2 Doppelbetten und einer
Matratze zugewiesen. Wir begrüßten die anderen Bewohner (fast alles Männer, die
wahrscheinlich alle am Bau der weiteren Häuser beteiligt waren) und Leon begann,
nachdem wir einen kleinen Tisch und 5 Stühle erhalten hatten, mit der
Zubereitung unseres Abendessen. Die Dusche in einem der unvollendeten Gebäude
war auf Schotter + 3 Bretter platziert. Das Wasser musste aus einem Brunnen aus
ca. 200m Entfernung geholt werden. Ich half Leon beim Bereiten des Essens und
schnitt die Zwiebeln und Tomaten klein und drückte die Knoblauchzehe aus. Als
Kochstelle wurde uns ein Holzkohleofen bereitgestellt, der schon angezündet
war. Leon kochte zuerst die Spagetti in einem großen Topf und anschließend die
Soße mit den zahlreichen Zutaten in einen kleinen Alu-Topf. Nach ca. 30 min war
fast alles fertig. Wir aßen draußen vor der Lodge bei Kerzenschein. Einige
Ziegen und Schweine liefen frei herum. Nachdem Essen mussten wir natürlich bei
Küchenhaus noch alles wieder abwaschen. Den Rest des Abendessens haben wir an
die Arbeiter weiter. Wir saßen noch draußen zusammen und vernichteten u.a. den
Rest vom Akpeteshie 70%. Dann kurz vor Mitternacht beschlossen die Kids auf dem
Dach eines traditionellen Lehmbaus zu nächtigen. 2 Matratzen wurden auf die
nächtliche Unterkunft im Freien gebracht. Anja und ich beschlossen im Haus
(Temperatur > 30 Grad) zu schlafen; Anja bereute diese Entscheidung
zunächst, da sie sich laufend von einer Seite auf die andere Seite rangelte.
Sie meinte, sie würde nicht genug Sauerstoff bekommen; aber schlief dann
irgendwann doch ein. Nachts gegen 04.00 Uhr hörten wir noch dass die 3
Außer-Haus-Schläfer auf die Veranda umgezogen waren.
24.03.2016
Fortsetzung folgt…
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Die Wahrnehmung, eines in Deutschland aufgewachsenen, jungen, männlich sozialisierten Menschen in einem Auslandsjahr in Ghana.
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