Samstag, 14. November 2015
On 01:58 by Leon Wilken 1 comment

An einem Mittwoch, nach einem Workshop in Ayensudo in dem wir angefangen haben mit den Teilnehmern das Drehen des ersten Videos zu starten, wurden wir von einer Schülerin eingeladen, ihr Zuhause zu besuchen. Also machten wir uns nach Beendigung des Workshops auf dem Weg, er verlief erst wie unser normaler Weg zurück zur Ayensudo Junktion, von der wir zurück nach Komenda kommen. Auf ungefähr einem Drittel des Weges bogen wir auf der rechten Seite zwischen einigen Häusern ein. Als wir einige Häuserreihen passiert hatten, änderte sich das Gelände in grüne fruchtbare nur so vor leben strotzende Wiesen. Wir kamen auf einen kleinen Weg, der am Rand teilweise von meterhohen Sträuchern umgeben war. Wir waren schon einige Zeit durch die grüne Landschaft gelaufen, als sich der Weg öffnete und wir an mehreren Ananasfeldern vorbeikamen. Wir hielten inne, wir, Lois und ich hatten zuvor noch nie gesehen wie Ananas wachsen. Hier waren nun riesige Felder dieser seltsam fremd wirkenden Pflanzen. Die sehr professionell angelegten Felder hatten unterschiedliche Reifegrade. Der Boden am Fuße der Pflanzen war mit Plastikfolie überdeckt um Unkraut keine Chance zu geben die Pflanzen am Wachsen zu hindern. Auf dem einen Feld waren die Pflanzen erst ca. 30 cm hoch und es war noch nichts von der so geliebten Ananasfrucht zu sehen. Auf einem anderen Feld, das zu unserer Rechten lag, waren die Pflanzen schon gut einen Meter hoch und trugen teilweise schon Früchte. Das war wirklich ein interessantes Erlebnis. Leider mussten wir schon weiter, da wir ja noch das Zuhause des Mädchens Anna aus unserem Workshop ansehen wollten. Als wir an den Ananasfeldern vorüber waren, gingen wir durch eine Pforte und kamen in ein kleines Dorf. Anna führte uns an einigen Häusern vorbei und in einen Innenhof, in dem einen Frau gerade dabei war FuFu zuzubereiten. Wir stellten uns vor und es kam heraus, dass es sich bei der Frau im Innenhof um eine Schwester von Anna handelte. Später lernten wir auch noch Anna´s Mutter, Großmutter, Vater und ihre Brüder kennen. Als ein Taxi kam und die Familie begann den Inhalt des Kofferraums, der mit Tomatenmark und Gewürzen gefüllt war auszuräumen, halfen wir ihnen so gut wir konnten. Als die vielen Kartons in einem Raum des Hauses verstaut waren, setzten wir uns wieder und redeten noch mit der älteren Schwester von Anna. Als wir auf das Thema Essen zu sprechen kamen, lud sie uns ein am nächsten Tag, doch zum Essen zu kommen. Wir sagten freudig zu. Schon war es dunkel geworden. Wir machten uns von der Seite des Dorfes, die an die Straße Richtung Komenda grenzte, mit einem Trotro auf den Weg nach Hause. Am nächsten Tag machten wir uns Gedanken, was wir der Familie als Geschenk und Danksagung für die Einladung mitbringen könnten. Wir entschieden uns nach einigem Überlegen für zwei süße, lokale Spezialitäten. Das eine waren frittierte Teigbälle und das andere waren Muffins, die sehr süßlich/zitronig schmeckten. Gegen kurz vor vier machten wir uns auf den Weg. Wir waren zwar um vier eingeladen, aber wir wollten uns an die hier gelebten Gegebenheiten der Zeit halten. Denn hier war es üblich, das die Zeit bzw. das Erscheinen zu einem gesetzten Zeitpunkt nicht allzu ernst genommen wird. Wir kamen um zwanzig nach vier am Haus an und wurden herzlich willkommen geheißen. Anna´s Schwester hatte schon angefangen, das Abendessen, FuFu zuzubereiten. Uns wurde Wasser angeboten und wir wurden gebeten uns zu setzten. Die Mutter und die Großmutter arbeiteten daran, Gewürze in kleine Plastiktüten zu verpacken. Wenig später bekamen wir unser Essen gereicht. Das FuFu der Anderen wurde noch zubereitet, aber wir wurden angewiesen schon mit dem Essen anzufangen. Es schmeckte sehr gut, auch wenn die Suppe, mit der das FuFu bedeckt war sehr heiß war, sodass ich mir mehrfach die Finger verbrannte. Kurze Zeit nachdem wir mit dem Essen fertig waren, zog ein Unwetter auf. Deshalb machten wir uns leider schon so früh auf den Weg nach Hause. Natürlich nicht, bevor wir dem Familienoberhaupt, dem Anna´s Vater , unser Geschenk überreicht hatten. Auf dem Weg zurück begann es stark zu regnen und ich war froh, ein Dach über´m Kopf zu haben.
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