Mein Freiwilligendienst in Ghana

Donnerstag, 12. November 2015

On 03:56 by Leon Wilken   No comments
Am Morgen gingen wir zu dem Laden eines Aim Mitarbeiters von dem wir Geld für die Fahrt nach Elmina bekamen. Danach machten wir uns mit James auf den Weg nach Elmina. Zuerst mit Trotro, dann mit Taxi, bis hin zu Solomons Haus. Dort durften wir uns in sein nobel eingerichtetes Wohnzimmer setzen und tranken ein Flasche Wasser. Das erste Mal seit wir angekommen waren, mal wieder aus einer Plastikflasche, denn zuvor gab es immer Wasser aus dem Plastikbeutel. Nach der Erfrischung fuhren wir mit Solomons Auto (5 Sitzer) mit 9 Personen zur Kirche, Solomon mit seiner Frau und zwei Kindern vorne und James und wir hinten.
Die Kirche war ein riesiges Gebäude, sehr viel größer als die Kirchen, die wir zuvor schon gesehen hatten. Sie war zwar in ihrer Bauphase noch nicht fertiggestellt, aber besaß dennoch alles, was für einen Gottesdienst benötigt wird, Dach, Stühle, Rednerpult, Musikinstrumente, Boxen usw. Wir nahmen in einer der ersten Reihen Platz, es waren circa sechzig Prozent der Sitzplätze belegt. Der Gottesdienst war, wie uns Solomon im Nachhinein erklärte einer der einzigen in dieser Gegend der in Englisch abgehalten wurde. Trotzdem verstand ich nur wenig von dem, was der Prediger mitteilen wollte. Im Laufe des Gottesdienstes vielen mir des Öfteren die Augen zu, obwohl die Predigt sehr laut und spannungsvoll gehalten wurde und auch die Gesänge zwischendurch nicht gerade leise waren. Ich hatte wohl in der letzten Nacht etwas wenig Schlaf bekommen. Als mir einmal wieder die Augen zufielen, dachte ich darüber nach, was Kirche und Religion eigentlich noch für eine Rolle in meinem Leben spielten. Ich wurde abrupt aus meinen Gedanken gerissen als mich Fridtjof anwies, wir sollen nach vorne gehen.  Wie gesagt so getan. Wir fünf, Lois, Fridtjof, Wiebke, James und ich stellten uns mit zwei anderen, die wohl auch das erste Mal in dieser Kirche waren, vor der Erhöhung zum Rednerpult auf und der Reihe nach stellten wir uns vor mit Namen und Herkunftsort vor und wurden von der Gemeinde willkommen geheißen. Zum Schluss des Gottesdienstes gingen alle, sortiert nach dem Tag an dem sie geboren wurden, nach vorne und spendeten etwas in mehrere geschlossene Behälter.
Nach dem Gottesdienst fuhren wir wieder zu Solomons Haus, dort angekommen bereitete uns seine Frau FuFu zu.
Plantenen stampfen, Casaba Wurzel stampfen unter ständigem Zugeben von Wasser, mit Erreichen der richtigen Konsistenz, beides vermischen und weiter stampfen bis es zu einem zähen Teig wird. Mit einer Suppe aus Tomatenmark und anderem und Fisch servieren. Gegessen wird mit den Händen; aber aufgepasst! Nur die Rechte benutzen, denn die linke ist  die unreine Hand.
Wir aßen in dem Raum in dem wir schon vor der Kirche gesessen hatten. Zu trinken gab es Wasser und selbstgemachten Hibiskussaft mit Eis.
Endlich, seit Tagen wurde ich mal wieder satt.
Als das Essen vorüber war, machten wir uns wieder auf den Weg zu unserer WG.
Zwei Tage später brachte uns Francis (auch ein Aim. Mitarbeiter) seinen Welpen. Eigentlich sollten wir den Mutterhund bekommen, aber der ist von der Person, die auf ihn in der Zwischenzeit aufpassen sollte, weggelaufen und Francis meinte, er hätte keine Zeit mehr für den Welpen; also würde er ihn uns gerne geben. Er hatte von Francis den Namen Faktye bekommen, das ist Fanti und bedeutet so viel wie Vergeben.


Bildquelle: http://www.ghanawebonline.com/images/Ghanaian-Kente-Print-Bag-13.jpg

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